Der königliche Hofrat Maximilian war ein bekannter Volksdichter und Schriftsteller aus dem Bayerwald, genannt „Waldschmidt“. Er lebte kurze Zeit in Neuhaus. Zu seinem 80. Geburtstagwurde die Straße vom Bahnhof Neuhaus nach Süden bis zum Ankelbach nach ihm benannt.
Maximilian Schmidt 1832-1919 war bayrischer Heimatschriftsteller
Bereits während seiner Militärzeit begann Schmidt zu schreiben. Die ersten Erzählungen und Romane beschäftigten sich mit Personen aus dem Bayerischen Wald, deren Leben er einfühlsam und verständnisvoll beschrieb. An seinem 31. Geburtstag überreichte er bei einer persönlichen Audienz dem bayerischen König Maximilian II. seine ersten Veröffentlichungen. Nach seiner Pensionierung im Jahre 1874 schrieb er Geschichten aus dem oberbayerischen Raum, deren Erstveröffentlichungen als Fortsetzungsromane meist in Zeitungen und überregionalen Zeitschriften erschienen, kehrte thematisch zum Böhmer- und Bayernwald, ins Chodenland und Künische Gebirge zurück; ein Teil seiner Volksstücke spielten im bayerischen Hochgebirge. 1869 gründete er mit Geldmitteln seiner Frau eine Holzzeugfabrik in Regenstein, heute ein Ortsteil von Bad Kötzting in der Oberpfalz, die wenige Jahre später in Konkurs ging, da die erhoffte Bahnverbindung zum Werk nicht verwirklicht wurde.
Der bayerische König Ludwig II. ernannte Maximilian Schmidt 1884 zum königlich bayerischen Hofrat und soll ihn zu einem seiner Hauptwerke „Die Fischerrosl von St. Heinrich“ angeregt haben. Anlässlich des 60. Geburtstages erhielt er von Furth im Wald, Eschlkam und Lam die Würde eines Ehrenbürgers. Prinzregent Luitpold als begeisterter Leser von Schmidts Veröffentlichungen wollte ihn in den Adelsstand erheben, dies soll Schmidt abgelehnt haben. Stattdessen durfte er ab 1898 den Namenszusatz genannt Waldschmidt führen. Dieser Beiname wurde erblich und ist bis heute bei seinen Nachkommen in Gebrauch.
Im Jahre 1890 gründete Maximilian Schmidt zur Förderung des bis dahin unbedeutenden Tourismus in Bayern den Bayerischen Fremdenverkehrsverband.
„Meine Köchin war eine Schlierseerin, ich hörte sie mancherlei erzählen, namentlich über den „grausigen Leonhardsritt“, der sich vor Jahren in einem Orte des Oberlandes zugetragen. Die Johannisnacht bildet in der Gesamtausgabe bei Enßlin und Laiblin in Reutlingen den 12. Band. Das Buch erschien bis jetzt in 10000 Exemplaren. So hatte ich den Titel für meine Erzählung, das andere fand sich von selbst. Titel und Schauplatz waren mir gegeben. Letzterer, das schöne Leizachthal, der Wendelstein, Schliersee, das waren mir längst bekannte Orte. Ich reiste aber doch noch eigens nach Bayerischzell und ließ mir dieses und jenes erzählen, besonders vom alten Post-Anderl, neben dem ich auf dem Postwagen von Schliersee aus Platz genommen und welchen meine Zigarren sehr gesprächig machten. Er plauderte auch vom Feldzuge 1870/71 und mancherlei Ereignissen während dieses Zeit im schönen Leizachthale. Und so entstand meine neue Arbeit „Der Leonhardsritt“ und der Verlag (A. Hofmann) drückte seine volle Zufriedenheit darüber aus. Das Buch wurde illustriert und erschien alsbald für die Mitglieder des Vereins und später im Buchhandel. Die Kritiker „freuten sich über die frische und kernige Erzählung, die wie ein frischer Trunk Quellwasser auf die vorausgegangenen, meist trockenen Bände des Vereins wirkte.“ Man lobte „die meisterhafte Handhabung des Dialektes“, die „getreue Schilderung der Charaktere,“ den „echten Humor“ und die „unvergleichliche Naturschilderung“, dann die „fesselnde Gestaltungskraft und das poetische Darstellungsvermögen,“ kurz, ich las über mich Eigenschaften, von denen ich bis jetzt selbst nichts wußte. Mein Schriftstellerruf war mit diesem Erfolge begründet.“
aus Maximilian Schmidt Meine Wanderung durch 70 Jahre (Zweiter Teil)
Bedeutende Werke:
Die Christkindlsingerin (1863)
Glasmacherleut‘ (1869)
Die Johannisnacht (1880)
Der Schutzgeist von Oberammergau (1880)
Der Leonhardsritt (1882)
Die Miesenbacher (1882)
Die Knappenlisl vom Rauschenberg (1883)
Der Georgi-Taler (1883)
Altboarisch. Geschicht’ln und Gedicht’ln (1884)
Die Schwanjungfrau, Erzählungen aus dem Berchtesgadner Landl (1885)
Die Pfingstelbraut (1885)
Die Fischerrosl von St. Heinrich (1885)
Der Musikant von Tegernsee (1886)
s’Liserl vom Ammersee (1887)
Hancicka, das Chodenmädchen – ein Kulturbild aus dem böhmisch-bayerischen Waldgebirge, (1893)
Am goldenen Steig (1894)
Der Prälatenschatz oder der Student von Metten (1895)
Die Hopfenbrockerin (1899/1900)
Meine Wanderung durch 70 Jahre I und II (Autobiographie, 1901/02)
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Waldschmidt in den Medien:
https://www.merkur.de/bayern/sagenhaftes-stueck-heimat-1359031.html